Die Kestner Gesellschaft freut sich, die Ausstellung Rebecca Ackroyd: Mirror Stage als Collateral Event der 60. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia ankündigen zu können.

Mirror Stage präsentiert eine Auswahl neuer Werke von Rebecca Ackroyd (geb. 1987 in Cheltenham, Großbritannien), vereint in einer traumhaften Installation, in der die einzigartigen Prozesse der Künstlerin mit Replikation und Fragmentierung unserer Wahrnehmung der Realität verzerren. Begehren und Abscheu, Vergangenheit und Gegenwart, das Vertraute und Unheimliche verschmelzen in großformatigen Gemälden, Zeichnungen, gegossenen Skulpturen und vorgefertigten Objekten zu einer faszinierenden Phantasmagorie.

Mit dieser neuen Werkauswahl, die eine Erweiterung von Rebecca Ackroyd. Period Drama bildet – einer Einzelausstellung, die von November 2023 bis Februar 2024 in der Kestner Gesellschaft gezeigt wurde – erforscht Ackroyd abstrakte Ideen wie fragmentierte Realitäten, die Abgründe des Unterbewusstseins sowie die Formbarkeit der Erinnerung und reflektiert gleichzeitig (über) deren Darstellung. Benannt nach dem Lacan’schen Konzept, das ein entscheidendes Entwicklungsstadium beschreibt, wenn ein Kind beginnt, zwischen sich selbst und anderen zu unterscheiden, spielt Rebecca Ackroyd: Mirror Stage auf doppeldeutige Weise mit der Trope des Spiegels als reflektierendes Werkzeug, durch das wir uns in die uns umgebende Welt einfügen, sowie auch als Symbol für die Trennung zwischen bewussten und unbewussten Zuständen.

Speziell für den Fondaco Marcello, ein ehemaliges Tabaklager, das von jahrhundertealter Geschichte und Arbeit durchdrungen ist, transformiert Rebecca Ackroyd: Mirror Stage den Ausstellungsraum zu einer Theaterbühne, bevölkert von kindlichen Erscheinungen und weiblichen Figuren, Turbinenbildern, Körperteilen und Schaubildern, die die Verarbeitung der Gedanken von innen nach außen (ver-)kehren. Indem Ackroyd immer wieder dieselben Figuren oder Körperteile wählt, Alltagsobjekte dekonstruiert sowie Möbel in neuen Konfigurationen zusammensetzt, gelingt es der Künstlerin, den Raum mit einer unheimlichen Vertrautheit auszustatten. In der Installation verbinden sich Vergangenheit und Gegenwart, inneres und äußeres Selbst überschneiden sich. Diese Überlagerungen von Zeitlichkeit und Bedeutungen rufen ein Gefühl von Déjà-vu hervor und versetzen unsere Wahrnehmung der Gegenwart in eine sanfte, teils sinnestäuschende Erfahrung. Bezugnehmend auf die surreale Traumsprache, die eine sensorische Realität kreiert, welche Vorstellungskraft und Symbolik überspannt, enthält die Ausstellung Fingerzeige und Hinweise, die die Betrachtenden selbst interpretieren können.

Rebecca Ackroyd: Mirror Stage wird von Attilia Fattori Franchini kuratiert und von der Kestner Gesellschaft, Hannover, präsentiert – unterstützt von der Galerie Peres Projects, die Rebecca Ackroyd vertritt. Die Ausstellung wurde von Alexander Wilmschen, Kurator der Kestner Gesellschaft, als Projektkoordinator betreut.

Die Ausstellung Rebecca Ackroyd. Period Drama wurde vom 4. Nov. 2023–18. Feb. 2024 in der Kestner Gesellschaft gezeigt und von Adam Budak und Alexander Wilmschen kuratiert.

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