Die Arbeiten von Laura Bielau entstehen als eine Auseinandersetzung mit den Konventionen und Erwartungen an das fotografische Bild. Zentral ist in diesem Zusammenhang das Labor als ein Ort des Experiments, der Kontrolle und der Produktion. Während sie zunächst die Handlungszusammenhänge im lichtdichten Raum der Dunkelkammer in den Blick nimmt, weitet sich ihr Themenspektrum ausgehend vom Fotolabor zu wissenschaftlichen Laboren. In ihren als Serien konzipierten Arbeiten umkreist sie ihre Sujets wie eine Forscherin über mehrere Jahre hinweg. Sukzessive und in immer neuen Anordnungen und Kontexten untersucht sie die Konstruktion, Aussage- und Verweiskraft von Bildern. Ihre Fotografie ist ein Geflecht aus Referenzen, Metaphern und Verweigerungen und dabei stets eine Erinnerung, dass unter jedem Bild immer schon ein anderes liegt.
ARBEIT, TEST, FOTOGRAMME, ICH verweist bereits im Titel auf die gezeigten Werkkomplexe. Daran anschließend ließe sich Bielaus Ansatz auch als eine Ästhetik des „Abzugs“ beschreiben. Nicht nur, dass sie die materielle Manifestation ihrer Bilder als Silbergelatineprints, Sticker oder Arbeitsabzüge explizit thematisiert, auch ihre Fotografie ist eine unaufhörliche Reduktion des Motivs. Was braucht ein Bild um als solches zu funktionieren? Und was lässt sich subtrahieren, um es auf die Grundfeste seines Seins zu komprimieren?
Kuratiert von Miriam Edmunds und Maxie Fischer.
Die Ausstellung findet im Rahmen von Residence NRW⁺ statt, ein Stipendienprogramm für Künstler:innen und Kurator:innen. Residence NRW⁺ ist ein Programm der Kunsthalle Münster, eine Einrichtung der Stadt Münster.