Robert Longo ist für seine monumentalen fotorealistischen Bilder bekannt: kraftvolle, dynamische Kohlezeichnungen, die einen durch die virtuose Technik und die Bildmächtigkeit des Motivs in ihren Bann ziehen.
Als Vorlagen wählt er Fotografien, die dramatische Situationen im größten Spannungsmoment festhalten. Dabei geht es dem Künstler um das Aufzeigen von Macht – in Natur, Politik und Geschichte. Longo verwendet tausendfach publiziertes Bildmaterial, das Teil unserer Populärkultur, oft unseres kollektiven Gedächtnisses geworden ist.
Er isoliert und reduziert die Motive mit dem Ziel der Potenzierung der Bildwirkung. Dank der Vergrößerung einerseits und der die Hell-Dunkel-Gegensätze erheblich zuspitzenden Lichtregie andererseits stehen wir vor riesigen, nie zuvor gesehenen theatralischen Bildern.
Robert Longo greift auf bestehende Bilder zurück, bezieht die Wirklichkeit aus zweiter Hand und schafft monumentale „Kopien“ von originalen Schwarz-Weiß-Fotografien, die durch die Transformierung in monumentale Kohlezeichnungen das ursprüngliche Bild vergessen lassen.
Die dramatischen Licht- und Schatteneffekte der Zeichnungen betonen die Plastizität der Objekte und die Tiefe des Raumes. Sie lassen das Motiv ebenso real wie unwirklich erscheinen. Das satte Schwarz der in das Papier eingeriebenen Kohle verschlingt jegliches Licht.