Das Kunstmuseum Stuttgart widmet der international renommierten Künstlerin Sarah Morris (*1967, Sevenoaks, GB) eine umfassende Retrospektive. Die Ausstellung zeigt mehr als hundert Kunstwerke – darunter Gemälde, Zeichnungen, Filmplakate, immersive Filminstallationen sowie eine neue ortsspezifische Wandmalerei – und würdigt Morris’ einflussreiches Schaffen der letzten dreißig Jahre.
Bekannt ist Sarah Morris für ihre geometrischen Gemälde in lebendigen Farben, die sich thematisch mit Netzwerken und Systemen, Wirtschaft und Architektur befassen. Morris bedient sich der Realität und der bildhaften Abstraktion in ihren Arbeiten, die an den Realismus der Pop Art, den amerikanischen Minimalismus und die Institutionskritik anknüpfen. Die Künstlerin versteht ihre Bilder als sich selbst erzeugend, offen für Interpretationen, als Ausdruck von Bewegung und Veränderung; sie vermitteln den Betrachtenden ein gesteigertes Gespür dafür, stets Teil eines größeren Systems zu sein.
Sowohl in ihren abstrakten Gemälden als auch in ihren experimentellen Filmen erforscht Morris die »Psychogeografie« und den dynamischen Charakter von Städten im Wandel. Ihre filmischen Stadtporträts veranschaulichen den Zusammenhang von bestimmten geografischen Gegebenheiten und wirtschaftlicher Produktion. Der Ausstellungstitel verweist auf eine Gegenwart, die gekennzeichnet ist von einem weit verbreiteten Kultur- und Fortschrittspessimismus, von der Digitalisierung menschlicher Beziehungen und dem Versagen politischer und sozialer Strukturen.
Die Ausstellung wurde von den Deichtorhallen Hamburg in Zusammenarbeit mit den Kunstmuseen Krefeld, dem Zentrum Paul Klee, Bern und dem Kunstmuseum Stuttgart organisiert.