Jan Baegert (um 1465–nach 1535), ein Zeitgenosse Albrecht Dürers, gehörte zu den bedeutendsten Malerpersönlichkeiten der niederrheinischen Kunstlandschaft um 1500. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit schuf er durch zahlreiche monumentale Passionsaltäre ein beeindruckendes künstlerisches Œuvre, das ihn in der Tradition eines Jan van Eyck stehend am Niederrhein als hochbegabten Maler mit geradezu psychologischer Einfühlungskraft auszeichnet und in dem er Einflüsse bedeutender Künstler wie Robert Campin, Rogier van der Weyden und Dirk Bouts verarbeitet hat. Seine Werke befinden sich heute in ausgewählten Museen der Welt.
Ausgehend von zehn exquisiten Tafelbildern in seiner Sammlung möchte das Museum Kurhaus Kleve dem Leben und Werk von Jan Baegert eine umfassende Einzelausstellung widmen, die die erste große Übersichtsausstellung seit nahezu fünfzig Jahren über diesen spätmittelalterlichen Meister darstellen soll.
Der erste Teil der Ausstellung basiert auf einzelnen Fragmenten – wertvollen Tafelmalereien von Jan Baegert mit unterschiedlichen Motiven – in der Klever Sammlung, die von zwei ursprünglich monumentalen Altären abstammen, die vermutlich im 19. Jahrhundert auseinandergesägt worden sind: Fragmente des sogenannten »Kreuzigungsaltars« und des sogenannten »Marienaltars«. Es ist dem Museum gelungen, zahlreiche weitere Fragmente in Sammlungen auf der ganzen Welt aufzuspüren, um diese erstmals wieder im Rahmen dieser Ausstellung zusammenzuführen.
Den zweiten, nicht minder wichtigen Teil dieser Ausstellung stellt der Vergleich von Werken des Vaters Derick Baegert mit denen des Sohnes Jan Baegert dar.
→ Das Museum Kurhaus Kleve versucht diese hoch komplexe und schwierige Ausstellung bereits seit mehreren Jahren zu realisieren. Von der Qualität der Ausstellung überzeugt, haben alle angefragten öffentlichen Fördermittelgeber ihre Zusagen für das ambitionierte Ausstellungsvorhaben erteilt, das jedoch zunächst durch die Restriktionen während der Corona-Pandemie gestoppt wurde.
→ Nun unternimmt das Klever Museum einen neuerlichen Anlauf, um es im Frühjahr 2024 realisieren zu können. Weitere, aktualisierte Informationen folgen hier in Kürze.