Für ein Jahr wird in der Rotunde der Pinakothek der Moderne Sitzen zum kollektiven Erlebnis
Die Neue Sammlung – The Design Museum entwickelt für das Rotundenprojekt Nr. 9 ein Thema, das sich mit der Idee von »Sitzen als kollektives Erlebnis« und »Sitzen als Kommunikationsform« auseinandersetzt.
Die Besucherinnen und Besucher der Pinakothek der Moderne werden ein Jahr lang von einer Landschaft aus unterschiedlichen Sitzmöbeln empfangen. Sie laden die Menschen ein, Platz zu nehmen und in Kommunikation zu treten. Die Begegnung von Museumsbesucherinnen und Museumsbesuchern wird als Social Seating im musealen Raum inszeniert. Die Möglichkeit von offener Kommunikation zwischen den Gästen untereinander, aber auch das Verhältnis der Menschen zum Sitzen und den Sitzobjekten stehen hierbei im Mittelpunkt.
Mit »Social Seating« wird vielfach ein Dienstleistungsangebot bezeichnet, das eine soziale Vernetzung fördert. Passagiere in Flugzeugen oder Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Veranstaltungen können sich ihre Sitznachbarinnen und Sitznachbarn gezielt anhand von Social Media Daten aussuchen, die freiwillig zur Verfügung gestellt wurden.
In der Rotunde der Pinakothek der Moderne werden sich die Menschen spontan begegnen und auf den Sitzobjekten zwanglos sitzen können. Die ausgewählten Sitzobjekte sind genau zum Zweck einer gemeinschaftlichen Erfahrung und eines Miteinander-ins-Gespräch-Kommens entwickelt worden.
Die von der Neuen Sammlung präsentierten 15 Sitzobjekte sind internationale Designentwürfe aus den 1950er-Jahren bis heute. Die Ausstellung reflektiert über die zeitlichen und gesellschaftlichen Kontexte von kollektivem Sitzen, über spielerische, modulare und experimentelle Entwürfe sowie über das Umdenken im Industriedesign in Bezug auf Material und Nachhaltigkeit.
Vor dem Hintergrund einer wachsenden »sozialen Entfremdung«, die durch die virtuelle Welt und die zunehmende Digitalisierung des gesellschaftlichen wie beruflichen Lebens entstanden ist, will die Ausstellung Social Seating den direkten Kontakt zwischen Menschen ermöglichen und analoge Gespräche fördern.
Mit dem Projekt Social Seating zeigt sich die Rotunde in einer neuen Qualität. Sie wird nun zu einem besonderen Aufenthaltsraum und zu einem kommunikativen Zentrum.