Timm Ulrichs (*1940) wurde berühmt als »erstes lebendes Kunstwerk« und »Totalkünstler«, ist poetischer Wortjongleur und selbstironischer Dada-Urenkel. Kunst versteht Ulrichs als Materialisierung von Ideen – und als Reflexion über das, was Kunst ist, sein will, sein könnte. Widersprüche und Absurditäten der Lebenswirklichkeit werden in seinen Objekten, Fotografien, Collagen, Aktionen durchschaubar und finden im Museum ihre Bühne. So wie Theater nur funktioniert, wenn es ein Publikum gibt, das sich auf die Regeln des Rollenspiels einlässt, ist der künstlerische Kosmos von Timm Ulrichs auf Kommunikation angelegt. Der Mensch als Beziehungswesen steht dabei im Mittelpunkt. Ich – du – er, sie, es – wir – ihr – sie: Anhand der Personalpronomen, die alle Perspektiven auf die Welt sprachlich fassen, leitet der unterhaltsame und dennoch tiefgründige Ausstellungsparcours die Besucher:innen durch das weitläufige Ulrichs-Universum, in dem vor allem er selbst die Hauptrolle spielt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum Ahlen, das rund 70 Werke – sowohl Auflagenwerke als auch Unikate – beherbergt.
Eröffnung: Freitag, 5. Juli 2024, 19 Uhr