Die künstlerische Gestaltung des Foyers der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und Café Kunsthalle folgt einer langen Tradition. 2024 übernimmt der Künstler Viron Erol Vert die Neugestaltung und Neukonzeption der Räume.
Unter dem Titel Garden of Ornaments nimmt die Installation Bezug auf die multikulturelle Geschichte Baden-Badens, insbesondere die der Bäderkultur und deren transkultureller Entwicklung. Seine Recherchen positioniert Vert immer aus unterschiedlichen Richtungen, gerade auch, um hier einen umfassenden Blick auf das Stadtgefüge, deren vielschichtige und umfangreiche Geschichte zu erhalten und die gegenwärtige Atmosphäre analysieren und verstehen zu können.
Viron Erol Vert hat sich während seiner umfangreichen und mehrjährigen Recherchen in Baden-Baden mit der Stadt und ihren soziokulturellen Besonderheiten auseinandergesetzt: Dem Wasser im Mittelpunkt der Stadt, seine Rolle als Heilmittel und Verbindungselement, dem Zusammenkommen von Menschen vieler Herkünfte, dem Zusammenfluss vieler Kulturen, Sprachen seit Beginn ihrer Entstehungsgeschichte und der Natur. Dessen Reflektionen finden sich in Licht, Farben, Form, Architektur und Ornamentik innerhalb der Installation wider.
Viron Erol Vert ist aufgewachsen zwischen dem Norden Deutschlands, Istanbul und Athen in einem interkulturellen familiären Umfeld, er lebt und arbeitet in Berlin und dem mediterranen Raum. Sein Interesse bewegt sich zwischen religiösen Systemen, kultureller Identität, sprachwissenschaftlichen Erfahrungen sowie kulturellen Narrativen und Klischees. In seinem künstlerischen Schaffen versucht Vert abstrakte und theoretische Grenzen aufzuzeigen und zu überwinden, um das Leben mit akustischen, sozialen und körperlichen Imaginären wie bildlichen und skulpturalen Räumen zu bereichern.
Mit der künstlerischen Neugestaltung des Foyers der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und Café Kunsthalle durch Viron Erol Vert knüpft das Programm von Çağla Ilk und Misal Adnan Yıldız an frühere installative Interventionen wie die von Daniel Buren, Tobias Rehberger und Günther Förg an.
ÜBER VIRON EROL VERT
Geboren 1975 in Varel (Deutschland). Aufgewachsen in einem interkulturellen familiären Umfeld, zwischen dem Norden Deutschlands, Istanbul und Athen, lebt und arbeitet Viron Erol Vert aktuell zwischen Berlin und dem mediterranen Raum. In seiner künstlerischen Praxis beschäftigt er sich mit dem Hinterfragen von Identität und Affinität zu verschiedenen Aspekten und Sichtweisen des Eigenen und des Fremden. Seine persönliche multikulturelle Prägung spielt in seinen Forschungsprozessen eine Schlüsselrolle, ebenso wie die enge Verbindung zur Clubkultur Berlins.
Zu seinen Einzelausstellungen gehören unter anderem Der Chronist, Künstlerhaus Stuttgart, Stuttgart (2014), Born in the Purple, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Berlin (2017), The Name of Shades of Paranoia, Galerie Wedding, Berlin (2017). Zudem hat Vert an internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter The Conundrum of Imagination im Leopold Museum, Wien (2017), 4.Berliner Herbstsalon, DE-HEIMATIZE IT!, Maxim Gorki Theater, Berlin (2019), A Handful of Dust, Ehrenhalle, Berlin (2020) und MANIFESTIAMO, Villa Romana (2022). 2018 präsentierte Vert sein Ausstellungsprojekt Ambereum erstmalig auf der Riga Biennale (RIBOCA1) und 2019-2022 in Kollaboration mit dem Art & Activism Department des Roskilde Festival, Dänemark. Vert ist Preisträger des Villa Romana Preises (2018) und erhielt den Ludwig Gies-Preis der LETTER Stiftung für Kleinplastik (2022), dazu war er Stipendiat der Kulturakademie Tarabya, Istanbul (2020 und 2021) und Stipendiat bei Urbane Künste Ruhr, Mülheim (2021-2022). 2023 erhielt Vert den Kunst-am-Bau-Wettbewerb des Orient Institut Istanbul und der Kulturakademie Tarabya. Aktuell ist er Stipendiat der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart.