Im Austausch mit der umgebenden Natur und im Einklang mit den Jahreszeiten entstehen Wolfgang Laibs feinsinnige Werke. Sei es das Sammeln des Blütenstaubs für seine berühmten minimalistischen, leuchtend gelben Bodenarbeiten oder die langwierige Bearbeitung seiner Skulpturen aus Bienenwachs – der Respekt gegenüber der Natur ist die treibende Kraft des Künstlers. Sein Denken und Schaffen stellt seit Ende der 1970er-Jahre Fragen an unser Sein und Handeln als Teil fragiler Lebensräume und könnte darin nicht aktueller sein.
In der gemeinsam mit Wolfgang Laib entwickelten Ausstellung zeigt das Kunstmuseum Stuttgart Arbeiten der wichtigsten Werkkomplexe aus allen Schaffensphasen, unter anderem seine »Reishäuser« und Zikkurats«, eine Auswahl von Zeichnungen sowie ein Blütenstaubfeld. Auch die jüngsten Werke, die »Türme des Schweigens«, sind Teil der Präsentation. Sie knüpft damit an einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt an, denn Wolfgang Laib ist mit einer Reihe exemplarischer Arbeiten im Bestand des Kunstmuseums vertreten, und der seit 2005 dauerhaft installierte »Wachsraum« (im Untergeschoss der Sammlung) ist einer von weltweit sieben existierenden Räumen dieser Art.