Zinn – das silberweiß glänzende und leicht gießbare Schwermetall – scheint im zeitgenössischen Designdiskurs nahezu vergessen zu sein. Im Gegensatz dazu genoss das Material vor über 100 Jahren große Popularität, vor allem im Jugendstil mit seinen herausragenden Objekten wie kunstvoll verzierte Becher, Teller oder Leuchter. Das Material Zinn hat allerdings eine deutlich längere Entstehungsgeschichte: Die Ausstellung »Zinn. Von der Mine ins Museum« im MK&G, an der Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin mitwirken, beschäftigt sich mit der Herkunft und den ökologischen Hintergründen des Werkstoffs Zinn und verdeutlicht diese anhand von rund 30 ausgewählten Beispielen. Innerhalb des experimentellen Ausstellungsprojekts entstehen unter anderem Materialbiografien, die Entwürfe renommierter Gestalter der Jahrhundertwende untersuchen, darunter Peter Behrens, Jules Desbois und Joseph Maria Olbrich sowie Objekte aus der namenhaften Kayser-Zinn Manufaktur und der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF).

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