Das Hessische Landesmuseum in Darmstadt (kurz HLMD), eines der ältesten öffentlichen Museen Deutschlands, ist ein Universalmuseum mit umfangreichen ständigen Sammlungen; daneben finden Sonderausstellungen statt. Es zählt zu den großen Museen Deutschlands und vereinigt zahlreiche unterschiedliche Sammlungen aus den Bereichen Kunst-, Kultur- und Naturgeschichte.
Ende des 18. Jahrhunderts vererbte Landgräfin Karoline ihrem Sohn Ludwig X. (1753–1830, ab 1806 Großherzog Ludewig I.) ihre Sammlung von Naturalien und physikalischen Instrumenten, die den Grundstock für die naturwissenschaftlichen Sammlungen des heutigen HLMD bildete. Während seiner Regierungszeit (1790–1830) fügte Ludewig I. wichtige Bestände hinzu: Glasgemälde, altdeutsche Altäre, niederländische Gemälde des 17. Jahrhunderts, Kupferstiche und naturgeschichtliche Objekte wie den Nachlass Johann Heinrich Mercks, der viele Säugetierfossilien beinhaltet. 1802 erwarb Ludewig I. das gesamte druckgraphische Werk Albrecht Dürers und Rembrandts. 1805 vererbte ihm der Kölner Sammler Baron von Hüpsch seine hochbedeutende Kunst- und Naturaliensammlung, darunter Elfenbeinarbeiten und Gemälde des Mittelalters sowie wertvolle Mineralien und Fossilien. 52 Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts wurden im Jahr 1808 von dem Baseler Kaufmann Nikolaus Reber angekauft, etwas später kam die 81 Gemälde umfassende Sammlung des Grafen Truchseß von Waldburg hinzu sowie 1450 Handzeichnungen aller bedeutenden europäischen Schulen aus der Sammlung E. F. J. von Dalberg.
Im Jahr 1820 übergab Ludewig I. seine Kunst- und Naturaliensammlung in Form einer Stiftung in das Eigentum des Staates. Damit machte er die Sammlung, die seit dem 17. Jahrhundert von den Landgrafen Hessen-Darmstadts kontinuierlich aufgebaut worden war, der Öffentlichkeit zugänglich.