Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden ist seit ihrer Eröffnung im Jahr 1909 – und insbesondere seit den 1960er Jahren – der Auseinandersetzung mit internationaler Gegenwartskunst verpflichtet. In ihrer langen Geschichte wurde dieser Auftrag von den jeweils amtierenden Direktorinnen und Direktoren immer wieder neu befragt. Johan Holten, der die Kunsthalle von 2011 bis 2019 leitete, sah die besondere Herausforderung der Programmgestaltung darin, wie man eine zunehmend globale und kulturell sehr diverse Welt in einem öffentlich finanzierten Ausstellungshaus widerspiegeln kann. Gelegen inmitten der idyllischen Parklandschaft der Lichtentaler Allee in der Kurstadt Baden-Baden, ist das denkmalgeschützte Gebäude der Staatliche Kunsthalle seit 2004 mit dem benachbarten Museum Frieder Burda durch eine Brücke verbunden . Während die Staatliche Kunsthalle seit ihrer Gründung als Wechselausstellungshaus Ausstellungen ohne eigene Sammlung realisiert, verfügt das Museum Frieder Burda über eine der wichtigsten privaten deutschen Kunstsammlungen. So entstand eine der ersten Public-Private-Partnership Verbindungen zwischen einer öffentlichen Institution und einem privaten Museum in Deutschland, die die Diversität zweier Ausstellungshäuser mit verschiedenen Aufträgen vereint.
Damit hat sie sich über die Jahre als wichtige Impulsgeberin für die Präsentation international bedeutender Gegenwartskunst in der Stadt, der Region und darüber hinaus etabliert. Mit den Ausstellungen werden die Veränderungen und Unterschiede einer global vernetzten Welt sicht- und erfahrbar und wirken damit direkt in die Zivilgesellschaft zurück, in der sie verankert ist. Dabei bilden alle bisherigen Ausstellungen im Kern so etwas wie die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und sind in über 360 Publikationen und Ausstellungskatalogen dokumentiert. Diese reichhaltige Ausstellungsgeschichte wird unter der Leitung von Johan Holten für alle digital zugänglich sein. So werden in stetem Wandel digitale Prozesse initiiert, die die zunehmende Bedeutung des »virtuellen Ausstellens« im Display digitaler Endgeräte für das 21. Jahrhundert herausbildet.