Die Kunsthalle St. Annen ist ein noch recht neues, im Jahr 2003 auf den Grundmauern der ehemaligen Klosterkirche St. Annen errichtetes Haus. Ihre Sammlung gründet auf den Beständen der Lübecker Museen für Kunst und Kulturgeschichte und umfasst heute ein breites Spektrum an Gemälden, Plastiken, Zeichnungen und Graphiken von 1945 bis zur Gegenwart.
Grundlegend für den Aufbau der Sammlung war und ist ein bürgerliches Engagement: Der 1980 explizit zur Förderung von moderner Kunst gegründete Verein der Freunde der Museen sowie zahlreiche Galerien, Stiftungen und private Sammler:innen spielen bis heute eine wesentliche Rolle.
Die Sammlungsschwerpunkte der Kunsthalle in Lübeck liegen im Bereich der Abstraktion und der informellen Malerei. Hierzu zählen u.a. Gemälde von Willi Baumeister, Ernst Wilhelm Nay, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Hann Trier, Fred Thieler und K.R.H. Sonderborg sowie einzelne Vertreter der Gruppen COBRA und SPUR. Ergänzt werden diese von jüngeren bedeutenden Positionen wie Sigmar Polke, Markus Lüpertz, Dieter Krieg, Arnulf Rainer und Jonathan Meese. Die amerikanische (Post-)Moderne ist mit Bildern von Andy Warhol und Richard Serra vertreten. Darüber hinaus versammelt die Kunsthalle ausgewählte Werke norddeutscher Künstler:innen, wie etwa Horst Janssen, Raimer Jochims, Johannes und Hanna Jäger, als auch der skandinavischen Kunst, z. B. von Per Kirkeby, Jan Håfström und Osmund Hansen.
Jährlich finden in der Kunsthalle etwa drei große, teils internationale Wechselausstellungen statt. Hierbei werden die eigenen Bestände in einem immer wieder neuen und lebhaften Dialog mit der zeitgenössischen Kunst gezeigt. Besucher:innen erhalten so Einblicke in das wechselvolle Verhältnis zwischen Kunst und Gesellschaft und Kunst und Gegenwart.