Sowohl die Stadt Bergisch Gladbach als auch das Museumsgebäude, die herrschaftliche, 1873 bis 1875 errichtete Villa Zanders, verdanken ihre Entstehung dem Werkstoff Papier. Analog zur mehr als vierhundertjährigen Papier- und Regionalgeschichte liegt daher der Sammlungsschwerpunkt auf der Kunst aus Papier.
Kunst aus Papier versteht sich in Abgrenzung zur Kunst auf Papier (wie z.B. Zeichnung oder Druckgrafik) als Quasi-Gattungsbegriff, der sich auf die Materialität bezieht. Die unglaubliche Vielfalt der Sammlung ergibt sich aus den schier unendlichen Möglichkeiten, Papier zu bearbeiten, wiederzuverwenden oder zu manipulieren: handgeschöpftes Papier ist genauso vertreten wie Arbeiten, die Papierprodukte schichten oder stapeln, in denen gerissen, geschnitten, geprägt, geknüllt oder gefaltet wurde.
Das Kunstmuseum Villa Zanders verfügt heute über eine zwar junge, aber bundesweit einzigartige Sammlung mit einem umfangreichen Bestand aus rund 500 internationalen Positionen aus diesem Bereich. Sie umfasst neben bildartigen Werken wie Collagen und Décollagen, Prägedrucken, Reliefs und Papierschnitten auch Buchwerke, Skulpturen und Rauminstallationen.