In einem ambitionierten, sich abwechselnden Ausstellungsprogramm präsentiert die Ludwiggalerie in den großzügigen Räumen der klassizistischen Schlossanlage unter vier Hauptfragestellungen Leihgaben aus aller Welt.
Die Sammlung Ludwig wird mit ihren von der Antike bis zu aktuellen Kunstpositionen umfassenden Beständen in regelmäßigen Abständen in Ausstellungen, die ungewöhnliche und übergreifende Sujets thematisieren, vorgestellt. Die Basis dabei bildet die Haltung des Sammlerehepaars Peter und Irene Ludwig, dass alle Kulturen der Welt, von der Antike bis zur Gegenwart, eine innere Verbundenheit aufweisen.
Eröffnet wurde diese Ausrichtung mit der Präsentation von Götter, Helden und Idole (1998). Weitere spannungsreiche Schauen beschäftigten sich mit der Welt der Gefäße, Chinas Tradition und Moderne oder zeigten mit Zu[m] Tisch!, HAIR! Das Haar in der Kunst oder Die Geste Meisterwerke aus der Sammlung Ludwigund bezeugen damit die Internationalität der Kooperationen. Darüber hinaus würdigt ein weiteres höchst erfolgreiches Ausstellungskonzept in Form von exquisiten Einraumschauen einzelne herausragendeStücke aus der Sammlung Ludwig. Das Leuchterweibchen, das Tödlein, das Gemälde ars bene moriendi oder die Skulptur Anna lehrt Maria das Lesen repräsentieren dieses Format, was die intensive Zusammenarbeit der Ludwig-Häuser über die Ausstellungen hinaus durch die eingehende wissenschaftliche Aufarbeitung der Exponate dokumentiert.
Die populäre Galerie dagegen widmet sich der Präsentation von Comic und Cartoon, was gemeinhin dem angewandten Bereich zugerechnet wird. Wichtige Positionen von Wilhelm Busch über Walter Moers bis Manfred Deix wurden ebenso gezeigt wie Janosch, Ralf König und Ruthe, Sauer, Flix. Buchillustrationen von Sabine Wilharm oder Cornelia Funke erfreuten ein breites Publikum. Mit Entenhausen >>>> Oberhausen, Donald, Micky and friends gezeichnet in der Disney Factory von Carl Barks, Floyd Gottfredson und Al Taliaferro sowie Jan Gulbransson, Don Rosa und Ulrich Schröder wurden die großen Disney-Zeichner gewürdigt. Zuletzt bevölkerten die knollennasigen Figuren von Mordillo, die Fuchszwillinge Fix und Foxi und Figuren wie der Räuber Hotzenplotz, die kleine Hexe und Krabat aus dem Kosmos von Otfried Peußler das Haus.
Durch den intensiven Ausbau der ursprünglich zur »Populären Galerie« gehörenden Fotografie mit Ausstellungen international renommierter Fotografinnen und Fotografen wie Jim Rakete, Elliott Erwitt und Herlinde Koelbl sowie Fotografie-Ikonen wie Weegee (2013), Eve Arnold (2014), Bert Stern (2013), Sam Shaw (2017) und Linda McCartney (2020) hat Dr. Christine Vogt diese heute als viertes Standbein der LUDWIGGALERIE etabliert. Auch Ausstellungen wichtiger Ruhrgebietsfotografen und -fotografinnen wie Rudolf Holtappel (2015) und Brigitte Kraemer (2016) wurden präsentiert.
Die Landmarkengalerie begleitet in regelmäßigen Ausstellungsprojekten wie Parkstadt Oberhausen und Zwischen Kappes und Zypressen – Gartenkunst an Emscher und Ruhr den Prozess des Strukturwandels der Region und stellt diesen in einen internationalen Kontext. Stets beziehen sich die Ausstellungen auf das ehemalige Kohle- und Stahlgebiet, das sich zum Dienstleistungszentrum gewandelt hat. Landmarken wie Fördertürme, Schornsteine oder Hüttenwerke, die einst das Gesicht des Reviers prägten, verschwinden. Andere, so der Gasometer in Oberhausen oder der Förderturm der Zeche Zollverein in Essen, sind zu neuen Wahrzeichen geworden. Weitere wichtige Aspekte des Strukturwandels stellten die Ausstellungen AT HOME mit künstlerischen Positionen zum Thema »Wohnen im Ruhrgebiet« und Green City zur vernetzten und verletzten Landschaft des Reviers vor.