Das Mittelrhein-Museum in Koblenz ist eine der ältesten öffentlichen Sammlungen in Deutschland, die ganz aus bürgerlichem Engagement entstanden sind. Am Anfang stand das Vermächtnis des Koblenzer Pastors Joseph Gregor Lang (1755–1834), der über Jahrzehnte in der Stadt gewirkt hatte.
Neben seinen Verpflichtungen als Seelsorger arbeitete er auch als Lehrer und wurde bald in die staatlichen Gremien zur Reform des Schulunterrichts einbezogen. Jenseits seiner öffentlichen Verpflichtungen erwarb er sich eine universale Bildung und betätigte sich erfolgreich als Schriftsteller. Der sichtbare Ausdruck seiner weitreichenden Interessen war der Eifer, mit dem er seine Bibliothek und Gemäldesammlung zusammentrug. Joseph Gregor Lang gehörte zu einer Priestergeneration, die einen von der Aufklärung inspirierten Katholizismus vertrat.
Als Joseph Gregor Lang am 30. Juni 1834 starb, hinterließ er der Stadt Koblenz seine Sammlungen, darunter 197 Gemälde, 70 Graphiken, 1070 Bücher sowie Münzen, Silber und Porzellan. Bedingung war, dass die Sammlung öffentlich zugänglich gemacht werden sollte. Nachdem der Stadtrat das Vermächtnis angenommen hatte, öffnete das neue Museum im Jahr 1835 seine Pforten.
Heute vereint das Mittelrhein-Museum über 2.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte. Der Gesamtbestand setzt sich zusammen aus ca. 1.200 Gemälden, über 8.000 Grafiken (darunter zahlreiche Handzeichnungen und Aquarelle), ca. 250 künstlerischen Fotografien, 230 Skulpturen und ca. 1.000 grafischen Objekten zum Thema »Reisen« und »Mittelrhein«.
Hinzu kommen ca. 700 Objekte aus Stein, Holz und Metall, über 500 historische Münzen und Medaillen sowie 345 Keramiken. Weiterhin ist auf den ausnehmend umfangreichen Bestand kulturhistorischer und volkskundlicher Objekte zu verweisen, der unterschiedlichste Materialgruppen umfasst: Glasmalerei, Porzellan, Möbel, Kleinkunst, Textilien, Maße und Gewichte, Militaria, Eisenguss, Leuchter und Lampen, Gusseiserne Öfen, Blechwaren, Messing- und Zinnobjekte, Metallikonen sowie Uhren.
Der Schwerpunkt der großzügig dimensionierten, rund 1900 m² umfassenden Dauerausstellung liegt im neuen Mittelrhein-Museum auf der Gemäldesammlung sowie den skulpturalen und kunstgewerblichen Beständen. In chronologischer Abfolge spannt sich der Bogen der Epochensäle von der mittelalterlichen Skulptur über die Malerei des Mittelalters, des Barock, des Klassizismus und der Romantik über die Vertreter der Düsseldorfer Schule bis hin zur Klassischen Moderne und Positionen zeitgenössischer Kunst, wobei insbesondere die Werkkomplexe von K. O. Götz, Rissa und Heijo Hangen hervorzuheben sind. Parallel zu diesen Kunstsälen haben die Besucher die Gelegenheit, sich auf dem inneren Parcours über regionale kunst- und kulturhistorische Aspekte zu informieren. 400 Gemälde, 50 Skulpturen, 60 Graphiken und diverse kunstgewerbliche Objekte warten auf die Besucher.