Das Museum Franz Gertsch ist ein privat finanziertes Museum, das dem Werk von Franz Gertsch gewidmet ist. Auf gut der Hälfte der Ausstellungsfläche zeigt das Museum daneben Wechselausstellungen mit zeitgenössischer Kunst.
Geschichte
Im April 1998 kam es zu einem Treffen zwischen dem Burgdorfer Industriellen Willy Michel, damals VR-Präsident der Disetronic Holding AG, und dem Künstler Franz Gertsch in seinem Atelier in Rüschegg. Bereits beim ersten Anblick der Arbeiten von Franz Gertsch war Willy Michel fasziniert, und schon bald nach dieser ersten Begegnung fasste er den Entschluss, in Burgdorf auf dem zentral gelegenen Areal der ehemaligen Milka Käserei AG ein Museum für eine zukünftige Gertsch-Sammlung zu errichten.
Aus einem schon zuvor für das Areal ausgelobten städtebaulichen Wettbewerb war das Schweizer Architekturbüro Jörg & Sturm als Sieger hervorgegangen. Willy Michel beauftragte das Büro mit dem Museumsprojekt, der Baubeginn erfolgte im Sommer 2000; schon im Oktober 2002 konnte das Museum feierlich eröffnet werden.
Den Grundstock der Museums-Sammlung bildet die im Herbst 2001 gegründete Stiftung Willy Michel. Willy Michel brachte fünf Gemälde und einige Holzschnitte, Franz Gertsch ein weiteres Konvolut an Holzschnitten als Schenkung in die Stiftung ein. In einer einzigartigen Konstellation verfügt das Museum heute über einen Großteil des Werks des Künstlers im Zeitraum 1987–2017.
Ein mit Prof. Dr. Bernhard Pulver (Präsident), Dr. h.c. Willy Michel, Katja Michel, Barbara Luginbühl-Sieber, Michael Nold, Drs. Guido de Werd und Beat Wismer hochkarätig besetzter Stiftungsrat steht dem Museum in wichtigen Fragen beratend zur Seite.
Wechselausstellungen
Neben dem Werk von Franz Gertsch zeigt das Museum regelmäßig Wechselausstellungen (jährlich zwei Haupt- und bis zu vier Kabinettausstellungen), die ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst vorstellen. Weggefährten sowie vergleichbare jüngere Positionen, aber auch gegensätzliche Annäherungen an die Wirklichkeit sind die Ausstellungsthemen; die Schnittstelle von Malerei und Fotografie bildet einen weiteren Schwerpunkt. Die Qualität des Werkes von Franz Gertsch ist dabei Verpflichtung und Maßstab für das Programm.
Sammlung
1998 fasste der Burgdorfer Industrielle Willy Michel zusammen mit Franz Gertsch den Entschluss, ein gemeinsam getragenes Museum zu bauen und einzurichten. Willy Michel stellte die Finanzierung des gesamten Projektes sicher und gründete die nach ihm benannte Stiftung Willy Michel, die den Grundstock der Sammlung bildet. Die Sammlung bietet in ihrer Vollständigkeit eine Konstellation, wie sie für einen Künstler von Rang wohl einzigartig ist: Sie umfasst Werke von Franz Gertsch aus den Jahren von 1984 bis heute. Im Einzelnen sind dies die Gemälde »Silvia I« und »Gräser I–IV« sowie zahlreiche Holzschnitte, darunter auch mehrere großformatige Triptychen. Darüber hinaus ergänzt das Museum die eigenen Bestände mit Leihgaben von anderen Museen oder privaten Leihgebern und versucht, weitere Werke für die Sammlung zu erwerben.