Das Museum Haus Konstruktiv ist die führende Institution für konstruktiv-konkrete und konzeptuelle Kunst in der Schweiz und geniesst international hohes Ansehen. Geprägt von den Errungenschaften der Zürcher Konkreten um Max Bill, Richard Paul Lohse, Camille Graeser und Verena Loewensberg in den 1930er bis 50er Jahren, ist diese Kunstform heute von der Landkarte der Moderne nicht mehr wegzudenken. Dieses kunsthistorische Erbe möchten wir lebendig halten und mit der Kunst der Gegenwart verknüpfen.
Seine Einzigartigkeit innerhalb der Kulturlandschaft verdankt das Museum Haus Konstruktiv seinen jährlich sechs bis neun Wechselausstellungen, die nach klaren programmatischen Gesichtspunkten konzipiert werden: Darauf ausgerichtet, die Verbindungslinien zwischen den Wegbereitern der konstruktiv-konkreten und konzeptuellen Kunst einerseits und der internationalen Gegenwartskunst andererseits aufzuzeigen, bringen sie renommierte sowie neu und wieder entdeckte historische Positionen mit den heutigen Setzungen zeitgenössischer Künstler in einen Dialog.
Den kunstgeschichtlichen Hintergrund bilden der russische Konstruktivismus, die konstruktiv-konkreten Impulse der 1920er und 30er Jahre in Westeuropa, darunter das Bauhaus, aber auch die kinetische Kunst, die Op Art und amerikanische Minimal Art der 1960er Jahre sowie die – aus der ihnen allen gemeinsamen Tendenz zur Reduktion entstandene – Konzeptkunst der 60er Jahre.
Zentrales Anliegen der Ausstellungen ist die Weiterführung dieses Erbes in die Gegenwart und zugleich die Spiegelung zeitgenössischer Kunstkonzepte in den historischen Vorgängern. Ausgetragen wird der Dialog meist in zwei bis drei parallel stattfindenden Einzel- oder Gruppenausstellungen, in denen die geistigen oder formalen Verwandtschaften und Unterschiede zwischen den Künstlergenerationen anschaulich werden.
Die Sammlung des Museum Haus Konstruktiv umfasst gegenwärtig über 1.000 Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Dank großzügiger Schenkungen von Künstlerinnen und deren Nachkommen wie auch von Sammlerinnen konnte seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1986 ein wichtiger Bestand konstruktiv-konkreter und konzeptueller Kunst angelegt werden. Mit Dauerleihgaben und Ankäufen, ermöglicht durch Legate und den Förderkreis Fonds Konkret, wird die Sammlung gezielt erweitert.