Mit seinen kinetischen Werken belebte und revolutionierte der in Basel aufgewachsene Jean Tinguely (1925–1991) in den fünfziger und sechziger Jahren als Teil der Pariser Avantgarde den »statischen« Kunstbetrieb.
Aus alltäglichen Materialien wie Eisendraht, Weißblech und Farbe konstruiert Tinguely zu Beginn der 50er Jahre bewegliche abstrakte Konstruktionen, die sich auf Basis eines Zahnradmechanismus mit Handkurbeln in Bewegung setzen lassen.
1954 stellt der Künstler in Paris seine ersten motorbetriebenen Reliefs aus, die er später »Méta-mécaniques« nennen wird.
Mit Hilfe von Rollen, Treibriemen und Elektromotoren bewegen sich geometrische Metallelemente in unterschiedlicher Geschwindigkeit vor einfarbig gestrichenen Holzplatten und bilden ständig neue, zufällige Kompositionen.
In Paris konzipiert Tinguely mit Abfallmaterialien 1955 seine ersten Lautreliefs, die abstrakte Geräusche erzeugen.
Architektur
Der Architekt Mario Botta hat mit seinem am Rhein gelegenen Museum einen ungewöhnlichen Spiel-Raum für Tinguelys Werke geschaffen. Allein in der gewaltigen zentralen Halle finden bis zu zwanzig Maschinenskulpturen Platz. Nach dem Museumsbesuch laden der historische Solitude-Park mit seinem alten Baumbestand, die Rheinpromenade und das Bistro »Chez Jeannot« zum Entspannen, Flanieren und Genießen ein.