Die Geschichte der Alten Sammlung des Saarlandmuseums ist zugleich ein spannender Streifzug durch die Geschichte unserer Region.
Der Grundstock der Alten Sammlung geht auf den historischen Verein und das Heimatmuseum der Stadt Saarbrücken zurück. Letzteres wurde 1924 gegründet und ging 1937 in das neu gegründete Saarlandmuseum ein. Der Bestand des Museums konzentrierte sich zu dieser Zeit auf die Kulturgeschichte der Region, die insbesondere Kunstgegenstände des Mittelalters und der Fürstenzeit, aber auch volkskundliche Objekte, Kunsthandwerk sowie historische Dokumente zusammenfasste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich die Sammlungsschwerpunkte des Museums. Das Volkskundliche trat im Zuge der historischen Aufarbeitung in den Hintergrund, und der inhaltliche Fokus richtete sich auf regionale und später auch auf überregionale Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Hierbei spielten neue Förderer wie Friedrich Sicks eine große Rolle. Durch die Dauerleihgabe hochwertiger, international bedeutender Gemälde trug die Bundesrepublik Deutschland zu einer wesentlichen Stärkung des Außenprofils der Alten Sammlung bei.
Zuletzt erhielt die Alte Sammlung Anfang 2020 eine großartige Schenkung aus Privatbesitz: 17 kostbare, außergewöhnliche, zumeist in Paris hergestellte Tabakdosen aus dem 18. Jahrhundert.
Die Alte Sammlung ist damit im Besitz der größten Sammlung von Ottweiler Porzellan, einer bedeutenden Sammlung von Silberobjekten und Tabakdosen, wertvollen Gemälden sowie heimatkundlichen Kunstwerken, die eng mit der Geschichte der Stadt Saarbrücken in Verbindung stehen: So beispielsweise die Porträts aus der Fürstenzeit oder auch die Zeugnisse des deutsch-französischen Krieges.
Schlosskirche
Die Schlosskirche zählt zu den bedeutendsten Sakralbauten des Mittelalters in der Stadt Saarbrücken. Zu jeder Epoche seit ihrer Erbauung wurde sie in ihrer Architektur und Einrichtung umgebaut – ein Schicksal, das sie wohl mit den allermeisten Baudenkmälern aus jener Zeit teilt. Ursprünglich stand an ihrer Stelle eine 1261 gegründete Kapelle, die zum Stift St. Arnual gehörte. Die nachfolgende, spätgotische Kirche wurde erstmals 1475 erwähnt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche zur eigenständigen Pfarrkirche und 1575 zum evangelischen Gotteshaus bestimmt. Ein Zugeständnis an die neue protestantische Religion war die Errichtung der Kanzel 1622–23. Seit 1651 wurde die Schlosskirche Grablege der Grafen und Fürsten von Nassau-Saarbrücken. Sie wurde insgesamt zweimal zerstört, zunächst 1677 während des Holländisch-Französischen Krieges und erneut im Zweiten Weltkrieg.
2004 wurde die Schlosskirche im Rahmen umfassender Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen in die Alte Sammlung des Saarlandmuseums integriert und gilt als Besuchermagnet. Die nach außen weithin sichtbaren Georg Meistermann-Fenster tauchen das Interieur in schillernde Spektralfarben. Im Hauptraum der Kirche faszinieren drei barocke Grabmäler der Grafen Ludwig Crato, Gustav Adolph und des Fürsten Wilhelm Heinrich. Auf und unter der Empore sowie in der Sakristei wird eine beeindruckende Sammlung sakraler Kunst ausgestellt. Zudem erfreut sich die Kirche aufgrund ihres Veranstaltungsprogramms eines regen Zuspruchs und dient der Musikhochschule Saarbrücken als Konzertsaal und Orgelprobenraum.