Die Sammlung Prinzhorn ist ein Museum für Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahmeerfahrungen. Gegründet um 1900 wurde die Sammlung wesentlich ausgebaut nach dem Ersten Weltkrieg und bildet damit einen wichtigen historischen Ausgangspunkt für das heute wachsende Interesse an so genannter Outsider Art. Der einzigartige Bestand von rund 40.000 bildkünstlerischen Werken, Texten und Musikstücken der Zeit von 1825 bis heute, wesentlich aus deutschsprachigen Ländern, wächst ständig.
Aufgabe des Museums ist es, zum Wahrnehmen, Vermitteln und Erforschen der genannten Kunst sowie ihrer Schöpfer:innen beizutragen, diesen damit eine Stimme zurückzugeben sowie Entstigmatisierung und gesellschaftliche Inklusion von Psychiatrie-Erfahrung und Psychiatrie-Erfahrenen zu befördern. Zu diesem Zweck entwickelt die Sammlung Prinzhorn eigene Ausstellungen, begleitende Veranstaltungen und Publikationen, die Vorbildcharakter für andere Häuser haben. Das Museum unterstützt zudem das weltweit wachsende Interesse an Kunst von Psychiatrie-Erfahrenen mit dem Versenden von Ausstellungen sowie Leihgaben für andere Häuser im In- und Ausland und fördert die Forschung externer Wissenschaftler und Künstler.
Jährlich werden zwei bis drei thematische Ausstellungen gezeigt mit dem Ziel, zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankung beizutragen. Über Kontextualisierung und Deutung künstlerischer Werke, die von psychischen Ausnahme-Erfahrungen und ihren gesellschaftlichen Folgen geprägt sind, leistet die Sammlung einen Beitrag zur Inklusion betroffener Menschen. Als Teil des Universitätsklinikums Heidelberg versteht sich das Haus aber nicht nur als Museum und Ausstellungsort, sondern auch als wissenschaftliche Einrichtung, die das Schicksal der hier vertretenen Künstler:innen, ihre Werke und übergeordnete Fragestellungen erforscht.