Wo fängt man an zu recherchieren? Diese Frage wird von Besucherinnen und Besuchern häufig gestellt, wenn es um die Methoden der Provenienzforschung geht. Eine knappe Antwort gibt es hierauf nicht. Wichtiger Bestandteil der Forschung sind die Erwerbungsquellen, die belegen wo, wann und gelegentlich auch von wem ein Objekt veräußert oder gekauft wurde. Sie bieten Anknüpfungspunkte für Recherchen zur Identität von Voreigentümerinnen und Voreigentümern und den Erwerbungsumständen, die ihrerseits erst eine Identifizierung von NS-Raubkunst ermöglichen.
In unserer Studio-Ausstellung stellen wir Ihnen den Sammler und Händler Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) als Akteur des Kunstmarktes vor. Eine Auswahl von Papierarbeiten aus dem laufenden vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg, geförderten Provenienzforschungsprojekt »Zeichnungen & Aquarelle der ›Brücke‹-Künstler« wird dabei in Beziehung zu ihren Erwerbungsorten – zumeist Auktionshäuser – gesetzt. Ohne ein Inventarbuch der Sammlung Buchheim waren diese Informationen bei Projektbeginn noch unbekannt. Mit Hilfe der in der Privatbibliothek der Eheleute Buchheim überlieferten Auktionskataloge und den darin befindlichen handschriftlich hinterlassenen Notizen sowie einigen wenigen Rechnungsunterlagen ließen sich erste Provenienzketten rekonstruieren, die sich dank der kollegialen Unterstützung der Archive der jeweiligen Auktionshäuser weiter ausbauen ließen. Wir freuen uns darauf, Ihnen mit dieser Ausstellung unsere Arbeit zur Provenienzforschung am Buchheim Museum näher zu bringen.